Ziele

Das wollen wir erreichen

Wir wollen ein lebenswertes, kinderfreundliches und klimagerechtes Bonn. Dafür muss die Stadt Bonn die Infrastruktur für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen entscheidend verbessern. Hierfür haben wir sieben Forderungen mit konkreten Maßnahmen definiert.

Forderungen für ein fahrradfreundliches Bonn

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7 Forderungen für eine fahrradfreundliche Stadt

Die 7 Ziele

Hier findet ihr unsere Ziele verständlich erklärt. Im exakten Wortlaut findet ihr sie hier.

1. Ein durchgängiges Radwegenetz errichten!

Bonn erhält in den nächsten fünf Jahren ein sicheres, durchgängiges Netz an Rad- und Gehwegen.

Egal ob von Dottendorf nach Auerberg oder von Godesberg nach Duisdorf – wir fordern ein Radwegenetz, dass es allen Bonner:innen ermöglicht, sich sicher, komfortabel und schnell mit dem Fahrrad und zu Fuß durch Bonn zu bewegen.

Uns ist es wichtig, dass sich der Radentscheid an alle Fußgänger:innen und Radfahrer:innen im gesamten Stadtgebiet richtet.

2. Neue Rad- und Gehwege

Jährlich werden 15 km neue Radwege und/oder -straßen eingerichtet. Für deren Ausbau fordern wir neue Mindeststandards, die den einzelnen Verkehrsträgern ausreichend Platz einräumen und ein baulich getrenntes Nebeneinander des Fuß-, Fahrrad- und Autoverkehrs ermöglichen.

Neue Radwege erhalten pro Fahrtrichtung eine Mindestbreite von zwei Metern. Sie sind asphaltiert und deutlich markiert.
Das subjektive Sicherheitsempfinden von Radfahrenden ist dann am höchsten, wenn Radwege baulich vor dem Befahren, Halten und Parken von Autos geschützt sind. In Bonn werden diese sogenannten protected bike lanes dazu beitragen, dass Menschen, die sich heute noch nicht auf das Fahrrad trauen, schon bald mit gutem Gefühl aufs Rad steigen können. In den nächsten fünf Jahren werden jährlich mindestens fünf Kilometer protected bike lane ausgebaut.

Nicht überall ist die Umsetzung dieser Vorgaben möglich oder sinnvoll. Daher werden alternativ Fahrradstraßen oder – in Ausnahmefällen – Umweltspuren eingerichtet. Aber auch hier gilt: Fahrradstraßen führen nur dann zu einer Verbesserung, wenn sie Mindeststandards erfüllen. Daher fordern wir, dass Fahrradstraßen eine Fahrbahnbreite von mindesten 4,5 Metern aufweisen, deutlich markiert sind, sowie vom Durchgangsverkehr freigehalten werden. Wichtig: Parkflächen am Straßenrand zählen hierbei nicht zur Fahrbahnfläche.

Die Einrichtung von Radwegen und Fahrradstraßen darf nicht zu Lasten von Fußgänger:innen geschehen. Gehwege müssen daher im Regelfall eine Breite von 2,5 Metern, mindestens jedoch eine von 1,5 Metern aufweisen und sind jederzeit frei begehbar zu halten. Um die Sicherheit von Fußgänger:innen zu erhöhen und um möglichen Konflikten mit Radfahrenden entgegenzuwirken, werden Gehwege von Radwegen baulich getrennt.

3. Große Ampelkreuzungen sicher gestalten

In Bonn ist es für Autofahrende an großen Straßenkreuzungen oft schwer, den Fahrradverkehr rechtzeitig zu erkennen. Das macht Kreuzungen zu den größten Gefahrenstellen für Radfahrende im städtischen Verkehr.

Unser Ziel ist es daher, dass Kreuzungen in Bonn so umgestaltet werden, dass alle Radfahrer:innen im direkten Blickfeld des motorisierten Verkehrs über die Kreuzung geleitet und durch eine Schutzinsel von diesem getrennt werden. In den Niederlanden ist solch ein Kreuzungsdesign Standard. Dort wurde bewiesen, dass Kreuzungen mit geringem Bauaufwand und ohne zusätzlichen Flächenanspruch sicher umgestaltet werden können. Der Verein Darmstadt fährt Rad zeigt auf seiner Website wie das aussehen kann.

Für Bonn fordern wir daher den Umbau von jährlich mindestens sechs großen Ampelkreuzungen entsprechend des niederländischen Kreuzungsdesigns.

4. Sichere Einmündungen und Zufahrten

Straßen– und Grundstückseinmündungen werden so gestaltet, dass sie sicher und barrierefrei passierbar sind. Bei Einmündungen von Neben- in Hauptstraßen wird der Fuß- und Radverkehr der Hauptstraße niveaugleich (also erhöht zur Fahrbahn der Nebenstraße) weitergeführt. Man kann sich dies wie einen durchgehenden und über die Einmündung gezogenen Geh- und Radweg vorstellen, der sich zu den Fahrbahnseiten hin abflacht.

Diese Standards sind verbindlich für alle Neubauten und auch bei der (Neu)Gestaltung von Grundstückseinfahrten zu berücksichtigen.
Darüber hinaus werden jährlich 20 Straßeneinmündungen umgebaut.

5. Mehr Fahrradstellplätze

Jährlich werden über 3.000 neue Fahrradabstellmöglichkeiten errichtet, darunter 600 Fahrradboxen oder Parkhausstellplätze. Wir möchten, dass jeder sein Fahrrad oder E-Bike sicher abstellen kann.

6. Geh- und Radwege nutzbar halten

Für ein sicheres Vorankommen müssen Rad- und Gehwege nutzbar gehalten werden – egal ob von Schlaglöchern, Laub, Schnee oder falschparkenden Autos. Wir fordern, dass die Stadt Bonn dieser Pflicht nachkommt und Rad- und Gehwegen daher Priorität bei der Parkraumüberwachung einräumt. Das bedeutet auch, dass im Falle von Baustellen alle Verkehrsarten gleichberechtigt und sicher umgeleitet werden müssen.

7. Transparente Umsetzung

Unser letztes Ziel ist es, dass alle Bonner:innen die Möglichkeit erhalten, die Umsetzung des Radentscheids öffentlich einsehen zu können. Deshalb fordern wir, dass die Stadt jährlich einen Bericht über den aktuellen Stand, den Abruf von Fördermitteln und die Einbindung Dritter veröffentlicht. Der Bericht muss in politischen Gremien erörtert und in Bürgerversammlungen zur Diskussion gestellt werden.