Mobilität

Bonn braucht ein modernes Fahrradparkhaus in der Quantiusstraße

Die Stadt Bonn („Fahrradhauptstadt 2020“) hat bis 2022 nur sehr wenige gesicherte Fahrradabstellanlagen geschaffen: Die Radstation der Caritas am Hauptbahnhof bietet 360 bewachte Unterstellplätze, sie ist aber für Dauerparker komplett ausgebucht und kann auch Tagesgäste nicht immer aufnehmen.

Das 2020 eröffnete PKW-Parkhaus an der Rabinstraße bietet 180 gesicherte Stellplätze für Fahrräder, hat aber den gravierenden Nachteil, dass Fahrräder eine enge Rampe hochgeschoben werden müssen. Es ist somit für Lastenräder, Räder mit Anhänger, Tourenräder und gehbehinderte Radler nicht nutzbar. Damit entspricht es nicht den Standards eines modernen Fahrradparkhauses, in dem bis zu dem Abstellort gefahren werden kann.

Die Stadt Utrecht betreibt ein Fahrradparkhaus am Bahnhof mit 12500 Plätzen! Auch einige deutsche Städte (z.B. Münster, Karlsruhe und Tübingen) bieten weit mehr als 1000 Stellplätze in ihren Bahnhofsgaragen an.

Das alte, seit vier Jahren geschlossene DB-Parkhaus an der Quantiusstraße ist ein idealer Standort für eine moderne Fahrradgarage. Diese einmalige Chance sollte sich die Stadt Bonn nicht entgehen lassen!

Seit das DB-Parkaus im Jahr 2018 geschlossen wurde (zuletzt 100 PKW-Stellplätze), sind in Bahnhofsnähe zwei Parkhäuser eröffnet worden: Das „Parkhaus Hauptbahnhof“ an der Rabinstraße mit 258 PKW-Stellplätzen auf fünf Ebenen und das Parkhaus „Alte Bahnhofsgarage“ unter dem Motel One mit 94 PKW-Stellplätzen. Damit sollte der Bedarf an PKW-Stellplätzen abgedeckt sein.

Nun sollte Bonn endlich eine moderne Parkanlage für Fahrräder möglich machen.

Einen Vorstoß in diese Richtung wagte die Bonner CDU mit ihrem Antrag vom 2.11.2021 in der Bezirksvertretung Bonn (211761). Sie fordert eine Schaffung von mehr als 1000 Fahrradstellplätzen, damit die Fahrradabstellanlagen in der Quantiusstraße entfernt werden können.

Dieser Forderung schließen wir uns an, allerdings sollten möglichst mehr Abstellplätze geschaffen werden und der Platz im Parkhaus exklusiv für Fahrräder genutzt werden.

Der frei werdende Platz in der Quantiusstraße sollte für eine zusätzliche Radspur genutzt werden, am besten in Form eines Zweirichtungs-Radweges auf der Bahnhofsseite. Hier ist noch zu bedenken, dass auch durch eine Zurücknahme der Bauflucht des Parkhauses (Anpassung an die modernen Nachbargebäude) der verfügbare Straßenquerschnitt deutlich größer wird.

Verkehrssituation Quantiusstraße Bonn

Außengastronomie ist in dieser Straße sehr wenig attraktiv (schon in der Colmantstraße vor dem LVR-Museum ist der Lärm des Busverkehrs störend). Es sollte aber durchaus Kurzzeithaltebuchten geben, ebenso Taxistände.

Wir hoffen, dass die Stadt Bonn sich mit dem Grundstücksinhaber B&B Parkhaus GmbH bezüglich einer Nutzung des geplanten Parkhauses exclusiv durch Fahrräder verständigen kann. Falls hierzu die Expertise oder die Bereitschaft fehlt, muss das Grundstück verkauft werden.

geschrieben von Gerbera

Ein Kommentar

  • Andreas sagt:

    Ich habe letztes Jahr damit angefangen, bei Fahrten in die City das Parkhaus an der Rabinstr. zu nutzen. Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass manche gar nicht wissen, dass es diese Möglichkeit gibt, dieser kleine Abschnitt ist nie wirklich voll. Man sieht die Einfahrt auch nur, wenn man aus Richtung Norden kommt, die Parkmöglichkeit ist gar nicht groß ausgeschildert.

    Und ja, es ist sehr mittelmäßig organisiert. Kein ebenerdiges Einfahren, Tagesparker ohne Abo müssen klingeln, oben muss man eh absteigen, um das Ticket zu ziehen. Dazu kommt, dass es oben zwar Werkzeug gibt, aber seltsamerweise keine Pumpe (oder ich hab die noch nicht entdeckt). Als Vorteil würde ich dennoch nennen, dass man dort wenigstens länger parken kann, letzten Sommer habe ich einen Ausflug unternommen und mein Rad dort abgestellt – war früh dort, weil ich weit fahren musste und kam spät zurück, die Radstation war bei diesem Zeitplan keine Alternative.

    Das alte Parkhaus in der Quantiusstraße als Fahrradparkhaus umzugestalten, halte ich für sinnig, nicht zuletzt, weil es aus den westlich der Bahnlinie gelegenen Stadtteilen besser erreichbar wäre und man nicht drumrum fahren muss. Außer sie bauen die Pissrinne so um, dass man da auch durchradeln kann. Könnte dann unter Umständen auch ein potentielles Parkhaus an der Quantiusstraße für Menschen aus Nordstadt, Beuel, Tannenbusch etc. attraktiver machen.

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