Mobilität · Umsetzung

Demoaufruf 28.7.23 – Radfahren auf der Adenauerallee für alle?! Aber sicher!

Die Diskussion um die zukünftige Gestaltung der Adenauerallee läuft. 100% Autoverkehr oder sichere Radfahrspur? In Kürze sollen die politischen Gremien darüber beraten und entscheiden. Am 28.Juli demonstrieren wir für eine radfreundliche Planung.

Wer sich mit dem Fahrrad auf die Adenauerallee traut, muss jederzeit mit engen Überholmanövern rechnen. Der Schutzstreifen für den Radverkehr bietet keinen Schutz davor, dass Autos und Lkw mit geringem Abstand überholen – immerhin bei Tempo 50. Niemand würde hier Kinder allein Fahrrad fahren lassen, selbst Erwachsene fühlen sich hier auf dem Rad nicht wohl. Der bisherige Zustand darf aufgrund neuer Planungsvorgaben nach der anstehenden Fahrbahnsanierung nicht wiederhergestellt werden. Für die Adenauerallee geht es daher um die Frage: Bekommt der Radverkehr in Zukunft überhaupt Platz auf der Fahrbahn – oder wird der verfügbare Raum dem motorisierten Verkehr zugeschlagen?

An der Adenauerallee liegen Zielorte, die zahlreiche Menschen mit dem Rad erreichen wollen: zum Beispiel Beethovengymnasium, Juridicum, Universitätsbibliothek, Museen, der Bundesrechnungshof und weitere Bundesbehörden. Eine Radverkehrsinfrastruktur, die echten Schutz bietet, ist für die Sicherheit der dort Beschäftigten, der Schüler*innen, Studierenden und Besucher*innen unerlässlich. Trotz der Fahrradstraße am Rheinufer hat die Zahl der Radfahrenden auf der Adenauerallee nicht nachgelassen, sondern ist seit 2018 sogar gestiegen.

Wir fordern:

  • Alle Bonner*innen und Besucher*innen der Stadt sollen unabhängig von Alter, Mut oder persönlichen Fähigkeiten ihre Ziele an der Adenauerallee mit dem Fahrrad sicher und geschützt erreichen können.
  • Nach der anstehenden Fahrbahnsanierung ist eine Fahrradinfrastruktur einzurichten, die die Situation für Radfahrende verbessert und effektiven Schutz für Menschen aller Altersklassen bietet („Protected Bike Lane“).
  • Die neue Fahrradinfrastruktur soll ausreichend breit sein, um Radfahrenden das Überholen zu ermöglichen und durch bauliche Elemente vom motorisierten Verkehr abgetrennt werden.

Wir rufen zur Aktion „Protected Bike Lane an der Adenauerallee“ auf!
Wann:   Freitag, 28. Juli 2023, 15-17 Uhr
Wo:       Adenauerallee in Fahrtrichtung Süden, zwischen Am Hofgarten und Weberstraße
Was:     Einrichtung eines geschützten Radwegs (Protected Bike Lane) in der Breite einer Fahrspur, abgetrennt mit Warnbaken. Die Aktion ist als Demonstration angemeldet.

Kommt zur Protected Bike Lane und genießt es, getrennt vom motorisierten Verkehr zu radeln. So sicher war Radfahren auf der Adenauerallee noch nie!

Gemeinsam mit uns rufen folgende Organisationen zur Demonstration auf:

20 Kommentare

  • Svenja sagt:

    Es gibt parallel dazu kaiserstr und am Rhein entlang bereits gute Radwege. Es wird kein Dritter parallel gebraucht.

    • Moses sagt:

      Liebe Svenja, ich zitiere den Aufruf zur Demo: „An der Adenauerallee liegen Zielorte, die zahlreiche Menschen mit dem Rad erreichen wollen: zum Beispiel Beethovengymnasium, Juridicum, Universitätsbibliothek, Museen, der Bundesrechnungshof und weitere Bundesbehörden.„ Wie sollen die Menschen die dort lernen und arbeiten sicher und legal zur Schule, Uni oder Arbeitsplatz kommen wenn es dort zukünftig keinen Radinfra gibt?

    • Ludwig sagt:

      Jeder, der ungestört radeln möchte, kann alle Zielorte bequem über das Rheinufer oder die Kaiserstrasse erreichen. Svenja hat völlig recht.

  • Susanne sagt:

    Was soll die ganze Aufregung eigentlich? Die Adenauerallee ist doch sowieso schon einspurig in jede Richtung, zumindest am Koblenzer Tor, wo es derzeit immer Stau wegen des Einfädelns gibt. Da macht es für den Autoverkehr kaum einen Unterschied, wenn auch vorher schon einspurig gefahren wird und der Einfädelstau fällt dann auch weg. Also alles gut.

    • Anonymous sagt:

      👍🏻 Ganz genau!

    • Thomas Eß sagt:

      Susanne hat das überzeugendste Argument gesagt.

      Zwei Autospuren sind völlig unnötig solange es ein Nadelöhr (insb. Koblenzer Tor) gibt, das den Stau verursacht. Wegen des Nadelöhrs gewinnen Autofahrende nichts, wenn weiterhin zwei Spuren je Richtung existieren. Bei Umwidmung einer Spur zur Radspur gewinnen alle, die mit dem Rad unterwegs sind, Sicherheit und alle, die den Fußweg nutzen, gewinnen ein wenig Ruhe.

  • Lukas sagt:

    Das Koblenzer Tor ist das größte Todschlagsargument von allen. Die Ziele liegen alle davor. Somit es unabhängig ob dort eine Einspurigkeit herrscht oder nicht. Es geht um die Steuerung des Verkehrs auf den zwei Kilometern davor. Und diese wären zu Lasten aller Teilnehmer bei Bildung der Einspurigkeit. Eine flüssige Abwicklung aller Eventualitäten und Anliegen wäre unmöglich, Lieferanten und Parkende müssten den Sicherheitsstreifen kreuzen. Viele Fahrradfahrer die unterwegs sind denken das sie in allen Belangen Recht haben und würden derart pikiert darüber sein. Das würde das Miteinander in Bonn nur noch weiter schwächen, als es eh schon ist. Solch eine Lösung wäre zum Nachteil aller. Schlankere Lösungen wie bspw. Tempo 30 wären alternativ machbar. Und neue Zählungen der Stadt zum erhöhten Fahrrad Verkehr sind absolut haltlos, weil nicht vergleichbar und nicht über die Gesamtheit der Strecke ausgerichtet.

    • Mirko sagt:

      Wenn die Neuaufteilung des Straßenraums zu Lasten *aller* Teilnehmer wäre, wie Du schreibst, gäbe es wohl kaum so viele Menschen, die sich dafür einsetzen. Im Gegenteil käme die Einrichtung einer Protected Bike Lane anstelle einer zweiten Fahrspur allen Menschen zugute außer vielleicht denen, die dort mit dem Auto unterwegs sind. Und für letztere brächte die Maßnahme auch keine schwerwiegenderen Einschränkungen mit sich als jene, die man Personen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, wie selbstverständlich abverlangt (z.B. wie oben von Svenja und Ludwig nahegelegt, dass sie Umwege fahren sollen auf dem Weg zu ihren Zielen).

  • Udo Sawinski sagt:

    Die Adenauerallee ist einfach zu eng für 4 Auto-fahrspuren, aktuell geht das zu Lasten des Fahrradverkehrs. Fahrräder einfach auszugrenzen ist nicht okay. Es muss eine Lösung her, die allen Verkehrsteilnehmern gerecht wird und eine sichere An-und Durchfahrt für alle Verkehrsteilnehmer ermöglicht. Ich werde deshalb am 28.7. dabei sein.

  • V J R sagt:

    Gemäss Stadt wir aber eine „Protected Bike Lane“ an der Adenauerallee gebaut.*) Warum dann die Demo dafür? Oder ist es eine „Demo“, also ein Fest?
    _________
    *) „je Fahrtrichtung … ein baulich abgetrennter Radfahrstreifen, eine so genannte Protected Bike Lane…“ http://www.bonn.de/themen-entdecken/verkehr-mobilitaet/adenauerallee-protected-bike-lane.php

    • Steffen sagt:

      Bisher ist es nur ein Vorschlag der Verwaltung. Die Politik muss darüber abstimmen und die SPD (Teil der Ratskoalition) zögert. Mit der Demo wollen wir auffordern, dem Vorschlag zuzustimmen.

  • Sigi Casper sagt:

    Besser etwas ausprobieren als gleich alles niedermachen, wie es die am ewig Gestrigen orientierten Autofahrer und deren Befürworter mal wieder machen! Warum soll man auf der Adenauerallee nicht das tun, was schon so ähnlich am verkehrsreichen Wandersleb-Ring erprobt wurde? Dann wird man sehen, dass die einspurige Verkehrsführung genauso gut funktionieren wird. Es wird sogar eine Win-win-Situation! Denn es wird weniger nutzlos Gas gegeben oder bis zur nächsten roten Ampel beschleunigt- und der Stau vor dem Koblenzer Tor entfällt! Radlerinnen und Radler kommen gleichzeitig endlich sicher zu ihren Zielorten! Also doch einfach mal machen!

  • Carl Schamel sagt:

    Die Fahrradspuren auf der B9 sollten in der geplanten Ausführung probehalber über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Erst dann kann man erkennen, wie die Auswirkungen für den Auto- und Radverkehr sind. Diese „Demo“ hat keine Aussagekraft, sondern höchstens eine politische Symbolik.

  • Torsten Heinrich sagt:

    Ich stimme „Sonja“ zu. Parallel zur Adenauerallee (am Rheinufer) ist es super möglich, sicher und bequem mit dem Fahrrad die Ziele, auch an der Adenauerallee, zu erreichen: Beethovengymnasium, Juridicum, Universitätsbibliothek, Museen, der Bundesrechnungshof und weitere Bundesbehörden. Ich selbst fahre dort öfters mit dem Fahrrad entlang und es ist gut.
    Ich verstehe daher nicht das Vorhaben, nun auch noch die Adenauerallee entsprechend umzugestalten.

  • Torsten Heinrich sagt:

    Zur Berichterstattung „Demonstration in Bonn – Probefahrt für Radler auf der Adenauerallee“ im General Anzeiger 28.7.23.

    Ich bitte zu berücksichtigen: es sind NRW-Schulferien. Meiner Meinung nach bilden der Zeitpunkt der Demo und diese zwei Stunden nur wenig die Realität ab (in Bezug auf „der Verkehr fließt und es wird nur zu kleinen Staus kommen“).

    Auch ist meine Erfahrung, das gerade an Freitagnachmittagen weniger Verkehr dort ist.

    • Sonja Thiele sagt:

      Der Zeitpunkt der Demo ergibt sich daraus, dass die politische Beschlussfassung zur Adenauerallee kurz nach den Sommerferien stattfindet. Auch sollte klar sein, dass eine ehrenamtlich organisierte Demo zeitlich befristet sein muss.
      Meine persönliche Erfahrung mit der Adenauerallee ist, dass dort – von kurzen Zeiten am späten Nachmittag abgesehen – tagsüber sehr wenig Verkehr ist. Wenn es sich staut, dann entstehen die Staus durch die Einspurigkeit am Koblenzer Tor.

  • Peter sagt:

    Es geht bei der Frage die B9 auf 2 Spuren für KFZ zu reduzieren nicht um sinnvolles handeln, sondern nur um Besitzergreifung durch eine Minderheit, solange diese an der Macht ist. Da werden auch gerne “ gestriges Denken “ und andere Leitsätze bemüht um das eigene Handeln zu rechtfertigen. Das Umwege in Bonn inzwischen zur Tagesordnung gehören, betrifft übrigens alle Verkehrsteilnehmer und nicht nur Radfahrer die
    vom Rhein dann 200 m hoch zur B9 fahren müssen.

    Das Koblenzer Tor ist zwar einspurig und eine Engstelle aber eben nur dort. Danach und davor kann der Verkehr besser laufen. Dies sehe ich jeden Tag, wenn ich nach Bonn komme.
    Dies ist immer so auch auf anderen Strassen, auch dort ist eine Unfallstelle mit Fahrbahneinschränkung eine Behinderung und dort besteht das Problem mit Staubildung danach nicht mehr.

    Die KFZ können bei je 2 Spuren aber sowohl geradeaus zum Koblenzer Tor fahren aber auch in andere Strassen vorher abbiegen oder auch zu den Behörden usw. ohne dass alle anderen. die dort nicht abbiegen, aufgehalten werden. Es wird mit Notwendigkeiten oder gar Vorschriften zur Erfordernis des Radstreifens auf der B9 seitens Radlobby und Politik argumentiert, die bei einer genauen Prüfung nicht wirklich belastbar sind.

    Die auch immer gerne genannte Begründung, dass Kinder besonderen Schutz brauchen ist zwar für die Kinder richtig, gleichwohl ist es in der STVO geregelt dass Kinder bis 8 bzw. 10 Jahren den Gehweg nutzen müssen bzw. können. Sogar die Eltern dieser Kinder können dann als Aufsicht den Gehweg nutzen. Auch dieses Argument ist also nur vorgeschoben bzw. nützlich, weil Kinder will ja keiner in Gefahr bringen.

    Das viele Radfahrer, auch die angeblich professionellen durch Fehlverhalten und Missachtung der Verkehrsregeln den Kindern ein schlechtes Vorbild sind, wird gern übersehen weil unangenehm, den mit dem Rad ist man in der Stadt vorallem dann schnell oder schneller als ein PKW, wenn man die Regeln oder Ampeln nicht beachtet.

    Wie auch immer, da die Politik nur noch die Radlobby im Blick hat, ist nur die Meinung der Minderheit wichtig und nicht die Mehrzahl der übrigen Bürger, die weder diese einseitige Ausrichtung noch den Radentscheid unterstützt haben.

    Nach den Ferien und vorallem wenn nun Herbst und Winter kommen, wird der KFZ-Verkehr wieder zunehmen, dies ist schon immer so in Bonn und Umgebung gewesen. Die vorher erhobenen Zahlen sind, falls diese überhaupt stimmen, daher nicht belastbar.

    Man kann nur auf einen Politikwechsel hoffen.

    • Steffen sagt:

      Wenn für Sie die neue Fahrradinfrastruktur eine unsinnige Besitzergreifung durch eine Minderheit ist, dann fragen wir uns, wie Ihr Konzept für die Lösung unserer Verkehrsprobleme aussehen könnte. Viel mehr Straßen können wir nicht mehr bauen. Noch mehr Autos können wir in unserer Stadt kaum mehr parken. Und die Staus haben in den letzten zehn Jahren zugenommen. Das autofreundliche Stadt stößt an ihre Grenzen. Wir haben verstanden, dass Sie unsere Konzepte für nicht zielführend halten. Aber was ist Ihre Alternative? Was soll nach dem Politikwechsel passieren, den Sie sich wünschen?
      Zwei Anmerkungen mögen noch erlaubt sein. 1. Auch Minderheiten haben legitime Bedürfnisse und Rechte. 2. Bei über 400.000 Knöllchen für Autofahrende in Bonn im Jahr ist es zumindest einseitig, die Missachtung der Verkehrsregeln bei Radfahrenden als schlechtes Vorbild anzuprangern.

  • Peter750 sagt:

    Antwort

    Die Planung der Verkehrswege ist im Interesse aller Bürger, wenn ein neuer Stadtrat gewählt wurde, der dies mit Verstand umsetzen will, bin ich bereit meinen Beitrag dazu zu leisten.

    Zum Thema Minderheit ist es richtig, dass auch diese Rechte haben, jedoch nicht das Recht über die Mehrheit der gesamten Bevölkerung zu entscheiden und deren Rechte zu beschneiden.

    Zum Thema Knöllchen ist es richtig, dass es mehr davon bei PKW als bei Rädern gibt, aber es gibt auch viel mehr PKW oder LKW als Räder in Bonn. Außerdem ist die Kontrolle von Verstößen deutlich mehr auf PKW+LW ausgerichtet, diese finden fast täglich statt und nicht nur ab und zu mal eine Demoveranstaltung an der Kennedybrücke, bei der dann einige Radfahrer überprüft werden und einige davon belehrt werden. Das Konzept der Kontrollen von PKW ist zudem ertragreicher, weil die Beträge höher sind und die PKW auch Kennzeichen haben. Würde man seitens Polizei und sonstigen daran Beteiligten den gleichen Aufwand für die Kontrolle von Rädern und auch Fußgängern betreiben, würde die Anzahl bei diesen Personen sicher höher sein, nur die Einnahmen sind geringer.
    Abgesehen davon ist die Einnahme von Bußgeldern ein in der Regel gern gesehener Anteil im Haushalt und auch deswegen werden PKW deutlich mehr kontrolliert, weil durch die Nummernschilder dies relativ automatisiert durchgeführt werden kann. Dabei entsteht nicht selten der Eindruck, dass nicht die Gefahrenstelle, sondern die Wahrscheinlichkeit eines Verstoßes die Position der Kontrollstelle bestimmt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert