Umsetzung

Das neue Radwegenetz – Einblick in den Stand der Planung

Das Stadtplaungsamt hat einen Netzplan für die Radrouten durch Bonn ausgearbeitet und zur Entscheidung in die politischen Gremien gegeben. Wir haben die Pläne aus dem Ratsinformationssystem herausgezogen und in eine zoombare Karte integriert.

Um allen Missverständnissen vorzubeugen: Dieser Plan ist zur Erörterung in den politischen Gremien und der Grundsatzbeschluss dafür steht noch aus. Auch ist noch nicht klar, in welchem Zeitraum und in welcher Reihenfolge die Radrouten ge- oder ausgebaut werden sollen.

Ziel 1 des Radentscheids: Ein durchgängiges Radwegenetz

Im ersten Ziel des Radentscheids wird ein durchgehendes Routennetz gefordert. Der Plan ist der erste Schritt dazu. Nur wenn man sich auf die Strecken grundsätzlich geeinigt hat, können die Einzelmaßnahmen sinnvoll angegangen werden.

Basis der Planung ist der Verkehrsentwicklungsplan von 2010. Schon dort ist ein kategorisiertes Radroutennetz beschlossen worden. Dahinter liegt die Überlegung, welche Verkehrspunkte (Stadtteilzentren, Schulen, große Arbeitgeber, Wohngebiete u.s.w.) mit Wegen verbunden werden müssen. Daraus ergeben sich Haupt- und Nebenrouten in verschiedenen Kategorien. Diese Planung wurde jetzt überprüft, ergänzt und aktualisiert. Zusammen mit dem Rhein-Sieg-Kreis wurden über ein Planungsbüro überregionale Pendlerrouten ausgearbeitet. Auch sie sind Teil des Netzes.

Was bedeutet die Linie in meiner Straße?

Prinzipiell sind die Radrouten in vier Stufen aufgeteilt. Hinter jeder Stufe steht die Überlegung, wie wichtig die jeweilige Verbindung für das Gesamtnetz ist. Dazu gibt es einen grundsätzliche Vorschlag, wie der Radverkehr in der jeweiligen Kategorie geführt werden soll. In diesem Stadium der Planung konnte aber noch nicht über die gesamte Stadt geprüft werden, ob auf den Routen ausreichend Raum für die entsprechende Ausbauvariante zur Verfügung steht. Bei der weiteren Ausarbeitung und Umsetzung sind sicher Kompromisse nötig und an manchen Stellen wird man auch noch Alternativen in benachbarten Straßen prüfen müssen.

Wie ist der Plan aufgebaut?

Die Radschnellwege (in unserem Plan pink) sind wichtige regionale Strecken für Pendler- und Freizeitverkehr, die entsprechend der Richtlinien komfortabel breit ausgebaut werden sollen. Die gestrichelten Routen dabei sind potentielle Strecken, die aktuell noch nicht Teil des Netzes sind.

Die Radpendlerrouten (dunkelblau) sind die überregionalen Verbindungen, die möglichst als eigenständige Trasse mit Vorrang an Kreuzungen gebaut werden sollen. Auch hier gibt es gestrichelte, potentielle Strecken.

Die Hauptrouten (hellblau) sind die gesamtstädtischen Verbindungen, die eine unterbrechungsfreie Führung und einen Ausbau nach den Radentscheid-Standards erhalten sollen.

Dazu gibt es noch das Basisnetz (gelb) mit ergänzenden Strecken, die die verschiedenen Quartiere untereinander und mit den Hauptrouten verbindet. Es soll unterbrechungsarm und nach den aktuellen Radverkehrsstandards gebaut werden.

In unserer Karte lassen sich im Menü links am Rand die verschiedenen Routentypen ein- und ausblenden. So lässt sich leichter erkennen, wie sich der Radverkehr verteilen soll. Auch kann man sich beliebig in die Karte hineinzoomen, um die Details besser erkennen zu können.

Vollbildanzeige

Hier geht es zum Plan. Wir freuen uns über eure Kommentare und Ideen zu den Routen.

7 Kommentare

  • Christiane sagt:

    Ich verstehe noch nicht die Radpendlerroute durch die Flughafenstraße in Vilich-Müldorf. Wie soll das da weitergehen? In der Verlängerung kommt erst der schöne Weg durch’s Grüne, aber dann folgt ein Wohngebiet mit einer Spielstraße! Das ist mit Radpendlerroute nicht vereinbar, da fahren jetzt schon zu viele zu schnell durch.
    Wer überörtlich fährt, sollte längs der 66 fahren – da landet man dann sowieso auch bei der anderen Strecke wieder. Der Weg durch die Flughafenstraße taugt höchstens als hellblaue Route.

  • Gerhard Lemm sagt:

    Es fehlt eine wichtige Verbindung in der Godesberger Innestadt, für die der ADFC jahrelang gekämpft hatte: Am Michaelshof-Vilichgasse zwischen Am Kurpark und Burgstraße. Dies müsste min. als Basisroute ausgewiesen werden, besser als Hauptroute! Eine alternative „komfortable“, sichere, schnelle Radverbindung von der Friesdorfer-/Ännchenstraße in die Koblenzer- bzw. Moltkestr. ist illusorisch, da der Ännchenplatz/Burgstraße auf absehbare Zeit kein fahrradfreundlicher Umbau „zulässt“…oder „wir träumen davon“.

  • Gerhard Lemm sagt:

    Die bahnparallele Pendlerroute in Bad Godesberg über die Seufertstraße ab Kapellenweg zur Konstantinstraße-Mainzer Str.(Busspur) bis Austr. ist „kritisch“ und mit zahlreichen „Fallstricken garniert“. Dabei ist besonders kritisch die Kreuzung Austr./Remagener Str.(B9)/ Drachenburgstr.: Hier beißt sich die Verwaltung seit Jahrzehnten die Zähne aus, um eine fahrrad- und fußgerechte Überquerung der B9 sicher und zügig zu ermöglichen. Realistisch, schneller und „zukunftsorientierter“ ist die Verbindung auf der anderen westlichen Bahnseite über die Galileistraße, vom Kapellenweg über die Bahnschranke zur Albertus-Magnusstr. und dann über die Gallileistraße – Drachenburgstraaße zum bahnparallelen Radweg an den Ringsdorff-Werke zum Im Gries. Möglicherweise könnte in 4-5 Jahren die Bahnschranke am Kapellenweg wegfallen, und es wäre eine ausschließliche rad- und fußläufige Unterquerung, zzgl. Kreuzungumbau B9 zu fordern.

  • Mona sagt:

    Vielen Dank für eure Bemühungen, Bonn radfreundlicher zu gestalten.
    Ich fahre wöchentlich von Stadtmitte nach Tannenbusch und dort auf der Radpendlerroute neben der Straßenbahnlinie 63. Eigentlich könnte man dort gut fahren. Jedoch muss man häufig entscheiden: Fahre ich durch die Brombeeren oder durch die Brennnesseln?
    Aus der linken Seite (stadtauswärts) wird irgendwann einmal das wilde Grün in Schach gehalten, auf der rechten Seite jedoch nie.
    Hier könnte man dafür sorgen, dass die Route frei ist, damit auch zwei Fahrräder an einander vorbei fahren können und man ohne Kratzer an Armen und Beinen in Tannenbusch ankommt.

    • Steffen sagt:

      Um solche Probleme zu melden, hat die Stadt einen Mängelmelder eingerichtet. Nach unseren Erfahrungen werden die gemeldeten Anliegen auch zeitnah behoben. Einschränkend muss man sagen, dass nicht alles Sache der Stadt ist. So muss z.B. die Bahn das Grün entlang der Bahntrassen im Zaum halten. Das funktioniert oft weniger gut. Der Mängelmelder ist hier zu finden: https://anliegen.bonn.de

  • Michael Schmidt sagt:

    Es ist ein Radweg zwischen Röttgen und Ippendorf eingezeichnet, der (noch) nicht existiert. Gibt es Informationen wann dieser umgesetzt bzw. gebaut werden soll?

    • Steffen sagt:

      Nein, es gibt schon lange Diskussionen darum, aber Topographie und Naturschutz machen die sichere Überquerung des Katzenlochbaches schwierig. Trotzdem steht diese Strecke weit oben auf unserer Dringlichkeitsliste und wir sind auch mit Vorschlägen auf die Verwaltung zugegangen.

1 Trackback or Pingback

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert